Der hier vorliegenden Diplomkartierarbeit liegt eine siebenwöchige Geländearbeit im Spätsommer 2008 in den Zentralpyrenäen zugrunde. Es wurde in der Axial Zone ein Gebiet von 18,5 Kilometern Länge nördlich von El Serrat in Andorra und Teilen Frankreichs kartiert. Ziel war es, eine detaillierte Karte der lithologischen Begebenheiten zu erstellen, sowie den genauen Verlauf der Mérens Störung festzulegen. Ausserdem sollte anhand strukturgeologischer Merkmale der tektonische Charakter der Störung bestimmt werden.
Das Gebiet wird lithologisch durch die Glimmerschiefer und Metasedimente des Aston Massivs und Phyllit, Metakarbonat und dem Orthogneis des Hospitalet Massivs aufgebaut. Ausserdem finden sich kleinere Orthogneislinsen und der eingescherte Gneis von Peyregrand im Bereich des Aston Massivs.
Den Interpretationen und Lithologien der neu bearbeiteten geologischen Karte von BESSON (Besson 1991), dessen Grundlage die Karte von ZWART (Zwart 1965a) ist, muss in einigen Fällen wiedersprochen werden, da die Beobachtungen vor Ort und die folgende Auswertung der Daten andere Ergebnisse erbrachten. So gibt es zum Teil erhebliche Unterschiede bei dem Vorkommen und der Verbreitung gewisser Lithologien, beziehungsweise finden sich auch Gesteine, die in den geologischen Karten nicht existent sind.
In dieser Arbeit werden auch die verschiedenen Deformations- und Metamorphosegrade, welche die Lithologien beansprucht und überprägt haben, erläutert und dargestellt. Damit kann einerseits der sich ändernde Charakter der Mérens Störung erklärt werden und des Weiteren wird auch das komplexe Bild der metamorphen und exhumierten Gneisdome und ihrer Mantelgesteine angeschnitten. Durch die Kartierung konnte der Verlauf der Mérens Störung und die beginnende Scherzone sehr genau, anhand von GPS Punkten, festgelegt werden. Es konnte festgestellt werden, dass es an einigen Stellen Abweichungen von dem auf den aktuellen geologischen Karten verzeichneten Verlauf der Störung existieren.