Abstract Diplomkartierung Christopher Rölke




 

Strukturgeologische und petrologische Kartierung der Mérens-Scher-Zone im zentralen Aston-Hospitalet-Dom, Zentralpyrenäen (Frankreich, Andorra) – Ost-Gebiet

Dem Diplomkartierungsbericht liegt eine Geländeaufnahme aus dem Herbst 2008 zugrunde. Dabei wurde ein Gebiet in der Axial Zone der Pyrenäen südlich von Axles- Thermes über eine Länge von 25 km kartiert. Ziel der Kartierung war die detaillierte Untersuchung der Mérens-Störung, der damit verbundenen Lithologien und strukturgeologischen Bestandteile.

Das Gebiet setzt sich lithologisch aus Phyllit und Meta-Karbonaten der Mérens- Störungs-Zone, dem Orthogneis und den Phylliten beziehungsweise Glimmerschiefern des Hospitalet Massivs sowie dem Orthogneis und den Metasedimenten des Aston Massivs zusammen. Neben den genannten Lithologien treten noch kleinere eingescherte Orthogesteine in Form von Meta- Graniten wie beispielsweise im Lapran-Tal und Meta-Dioriten bei Mérens-les-Vals auf. Nördlich der Stadt konnte ein variszischer Intrusionskörper namens Ax-les- Thermes-Granit nachgewiesen werden.

Die Daten der von Besson (1991) herausgegebenen geologischen Karte, welche teilweise auf Daten von Zwart (1965) basiert, können nur zum Teil beziehungsweise gar nicht bestätigt werden. Demnach existieren zwar Meta- Karbonate in der Mérens-Störungs-Zone, doch sind nicht, wie Besson (1991) sagt, als zusammenhängende Einheit zu kartieren, sondern werden immer wieder unterbrochen oder liegen nur als kleinere Linsen vor. Dass es sich, wie Denèle et al. (2008) behaupten, um Karbonate des Devons handelt, kann aufgrund der Tatsachen, dass die Karbonate auch in den kambro-ordovizischen Phylliten vorkommen können und die im Kartiergebiet auftretenden Karbonate fossilfrei sind, nicht bestätigt werden. Dies wird zusätzlich von der Arbeit von van den Eeckhout (1986) bestätigt, welcher ebenfalls Karbonate in den kambroordovizischen Serien des Hospitalet Massivs kartiert und beschrieben hat. Bei den von Zwart (1965) in seiner geologischen Karte als „undifferenzierte Gesteine der Mérens-Störungs-Zone“ bezeichneten Lithologien handelt es sich um Metasedimente des Aston Massivs, welche genauer als Meta-Konglomerate und Meta-Brekkzien bestimmbar sind.

Die Annahme, dass es sich bei der Störung um einen dextralen Versatz mit einer Aufschiebungskomponente handelt (Denèle et al. (2008)), kann durch die Kartierung und die gemessenen Harnischflächen, Harnischstriemungen und Faltenachsen bestätigt werden. Weiterhin ist der Verlauf der Mérens-Störung durch die Kartierung sehr genau festgelegt und weicht in einigen Bereichen von den geologischen Karten von Besson (1991), Denèle et al. (2008) und Zwart (1965) ab.


 

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