Odenwald & nördliches Oberrheintal 2003
Die Grube Messel
Mario Schoppa & Daniel Krause

Gegen Ende des Rotliegend ist das variszische Grundgebirge weitgehend eingeebnet. Alte, während der variszischen Faltung gegen Ende des Karbons angelegte Störungszonen werden von permzeit-lichen Schuttsedimenten überdeckt. Im Eozän kam es zum erneuten Aufleben dieser Zonen infolge des beginnenden Einsinkens des Oberrheingrabens. An den Störungszonen konnte Grundwasser in tiefere Schichten eindringen. Dort kam es mit aufsteigendem Magma in Kontakt, worauf es aufgrund von Wasserdampfexplosionen zur Enstehung eines Maares kam. Durch die Speisung von eindringendem Niederschlags- wie auch Grundwasser kam es zur Bildung von Süßwasserseen über den Diatremen im tiefen Mitteleozän. Es stellten sich relativ schnell anaerobe Bedingungen in den eutrophen Gewässern ein, deren Wasser in tieferen Bereichen frei von gelöstem Sauerstoff war. Am Seeboden setzten sich kiesig-sandige Seesedimente und später toniger Faulschlamm ab, der durch Diagenese später zu Ölschiefer vom Messeler Typ umgewandelt wurde (Abb. 3a - e).

Vor der Katastrophe Das Messeler Maar entsteht Ein tiefer, steilwandiger Kratersee Der Maarsee verlandet heute

Abb. 3a - e: Enstehung der Fossilienfundstätte Messel
(Quelle:
Senckenberg-Museum /Frankfurt 2002)

Weltweite Beachtung erlangte die Grube Messel durch ihre einzigartig erhaltenen Fossilien, deren Spektrum von Säugetieren über Reptilien bis hin zu Insekten reicht. Aus diesem Grund ist die Grube Messel 1995 in die Liste der UNESCO als Weltnaturerbe aufgenommen worden.

Jährlich stattfindende Grabungen verschiedener Forschungsinstitutionen lassen auf weitere spektakuläre Funde hoffen. (Abb. 4)

Quelle:
http://www.senckenberg.uni-frankfurt.de/ messel_neu/_AusstellungME2002.htm (19.09.2003)

grabunshelfer
Abb. 4: "Grabungshelfer" beim Spalten von Platten.
Eingangsseite back zurück
© 2003 Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
AG Regionale und Historische Geologie