Odenwald & nördliches Oberrheintal 2003
Die Grube Messel
Mario Schoppa & Daniel Krause

Zwischen Darmstadt und Frankfurt a. M. erstreckt sich ein vom nordwestlichen Odenwald ausgehender Höhenzug, der als Sprendlinger Horst bezeichnet wird. Er bildet in der nördlichen Verlängerung des kristallinen Odenwalds die östliche Grabenschulter des Oberrheingrabens (Abb.1). Die Entstehung dieser Horststruktur erfolgte im Alttertiär im Zusammenhang mit der Bildung des Oberrheingrabens. Das kristalline Grundgebirge des Sprendlinger Horsts ist vorwiegend aus paläozoischen Graniten, Granodioriten, Dioriten und Amphiboliten aufgebaut, welche von nach N mächtiger werdenden limnischen Sedimentgesteinen des Rotliegend überdeckt werden. Bei diesen Ablagerungen handelt es sich überwiegend um rote Sand- und Tonsteinen sowie Brekzien und Konglomerate (Verwitterungsschutt des kristallinen Grundgebirges). Eingeschaltet lassen sich permische und tertiärzeitliche Vulkanite finden. Die auf dem Sprendlinger Horst abgelagerten eozänen Süßwassersedimente werden als "Messel-Formation" bezeichnet. Bislang sind 6 dieser isolierten und wahrscheinlich nicht zeitgleich entstandenen Tertiärvorkommen bekannt: Grube Messel (49 Ma), Eppertshausen, Offenthal (46,7 ± 0,3 Ma), Groß-Zimmern, Stadtwald von Darmstadt sowie die Grube Prinz von Hessen. Die Grube Messel liegt 20 km SSE Frankfurt a. M., 8 km NE Darmstadt und ist das größte Vorkommen der Messel-Formation. Das aufgeschlossene Ölschiefer-Vorkommen ist ca. 700 m breit und ca. 1000 m lang, die Mächtigkeit der Sedimentfüllung im Zentrum beträgt schätzungsweise noch 150 m (Abb. 2)

Abb. 1: Sprendlinger Horst

Abb. 2: Die Fossilfundstätte Messel

Eingangsseite weiter
© 2003 Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
AG Regionale und Historische Geologie