Im Untersuchungsgebiet wird in der Talaue der Weser Grundwasser für die Trinkwasserversorgung des Raumes Hameln gefördert. Gleichzeitig ist das Gebiet Hameln-Süd für die Gewinnung von Kies eines der wichtigsten Vorranggebiete in Niedersachsen. Das Problemfeld der hydraulischen und hydrochemischen Wechselwirkungen zwischen Grundwasserleiter, Baggerseen und Weser wird überlagert von der Problematik einer Vielzahl konkurrierender Nutzungen wie Landwirtschaft, Verkehrswege, Altlastenablagerung, urbane Siedlung und Belange des Naturschutzes.
Grundlage der Arbeit ist die methodische und inhaltliche Entwicklung eines komplexen geologischen Raummodells eines Talauenaquifers. Hierfür wurde ein geographisches Informationssystem (GIS) für die Region aufgebaut, in das die Entwicklung des dreidimensionalen digitalen geologischen Raummodells des Quartärs eingebunden ist. Das GIS dient der komplexen Bewertung und raumbezogenen Auswertung aller vorliegenden Daten. Es ermöglicht eine langjährige interaktive Betrachtung und Fortschreibung sowie eine Bilanz aller Maßnahmen und deren Auswirkungen und ist Grundlage für die Entwicklung eines Monitoring-Systems für Wasserwirtschaft, Landwirtschaft und Rohstoffindustrie. Als Grundlage der geologischhydrogeologischen Bewertung bietet das digitale geologische Raummodell die Kopplung zur weiteren Modellierung von Grundwasserströmung und Stofftransport.
Ziel der Arbeit ist die Ableitung übertragbarer prozessorientierter Managementkonzepte im Schnittpunkt von Rohstoffgewinnung und Grundwasserschutz. Es geht dabei um eine Rohstoffgewinnung und Grundwasserbewirtschaftung im Sinne einer umweltverträglichen und nachhaltigen Ressourcennutzung. Die Belange einer zukunftsorientierten Rohstoffvorsorge sollen einen besonderen Stellenwert einnehmen.
Die Arbeiten werden vom Fachgebiet
Umweltgeologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Kooperation
mit der Abteilung für Angewandte Geologie des Niedersächsischen
Landesamtes für Bodenforschung in Hannover durchgeführt. Sie
wurden vom 01.03.1999 bis zum 31.12.2000 durch Personal- und Sachmittel
der Universität Halle finanziert.