Organisch-hydrochemische
Laborübung
Teilnehmer:
Mario Gehre (Leipzig),
Susanne Henke,
Corinna Hoff,
Michael Laaß,
Ronny Lähne,
Janine Levin,
Dirk Schlesier,
Ahmed Sefelnasr,
Tilmann Steinmetz,
Andrea Wagner
Leitung:
Dr. W. Gossel
Rahmenbedingungen
der Lehrveranstaltung
In diesem Jahr fand zum ersten Mal eine organisch-hydrochemische
Laborübung statt, bei der die wichtigsten Arbeitsmethoden zur
laborativen Aufbereitung und Analytik von Wasser- und
Boden/Gesteinsproben vermittelt werden sollten. Die Lehrveranstaltung
ist angebunden an die Vorlesungen und Übungen zur Hydrochemie und
Umweltgeologie (I und II), in denen das grundlegende Wissen zum
Auftreten und Verhalten organischer Stoffe in der Umwelt vermittelt
werden. Die Durchführung einer solchen Veranstaltung wurde
ermöglicht durch den Neubau und Einrichtung von zwei
organischen Laboren im Institut für Geologische Wissenschaften und
durch die Neubeschaffung von Analysengeräten im Institut für
Geologie und im Institut für Geographie (HPLC, GC und TOC).
Der Ablauf der dreitägigen
Blockveranstaltung sah vorlesungsähnliche Abschnitte mit
Erläuterung der Arbeitsschritte und der Analytik und die
eigentliche Untersuchung von Wasser- und Bodenproben vor.
Probenmaterial
Aufgrund der Anbindung an Hydrochemie
und Umweltgeologie wurden folgende Proben untersucht:
Wasser:
Mineralölkontaminiertes
Grundwasser einer Altlast
Wasser eines Kleingewässers nahe
dem Institut
Grundwasser einer "Megasite"-Altlast
Gestein/Boden:
Boden der
mineralölkontaminierten Altlast
Braunkohle
Kupferschiefer
Aufbereitung
und Analytik der Proben
Die Boden/Gesteinsproben wurden
gemahlen, (bei geringen Temperaturen) getrocknet und mit einem
organischen Lösungsmittel extrahiert.
Fest-Flüssig-Extraktion
(Soxhlet-Extraktion)
Die (Grund-)Wasserproben
wurden mit
einem organischen Lösungmittel ausgeschüttelt, so dass die zu
untersuchenden Stoffe gleichzeitig angereichert wurden.
Die weitere Aufbereitung der Extrakte
erfolgte über die Säulenchromatographie mit verschiedenen
Lösungsmitteln, durch die die Stofftrennung besonders gut sichtbar
wurde.
Einengung der Extrakte und Aufziehen
auf Kieselgel für die Säulenchromatographie
Vorbereitung der
Säulenchromatographie
Aus den Fraktionen der
Säulenchromatographie konnten anschließend Einzelstoffe
in der
Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie (HPLC) und
Gaschromatographie getrennt und identifiziert werden.
Hochleistungs-Flüssigkeitschromatograph
Gaschromatograph
Ergebnisse
Schwerpunkt der Auswertungen waren
die Alkanfraktionen und z.T. die Aromatenfraktionen. Die vergleichenden
Analysen der Chromatogramme zeigen sehr deutlich die Wirkung
verschiedener Prozesse: Die Einwirkung von Druck und Temperatur bei der
Gesteinsbildung (Diagenese), den biologischen Abbau bestimmter
organischer Stoffe und
evtl. neu entstehende Verbindungen. In den Altlastenfällen
können hieraus Rückschlüsse auf die
Sanierungsfähigkeit und die einzusetzenden Methoden abgeleitet
werden.