Zusammenfassung der Studienarbeiten

1. Diplomkartierung

Geologische Kartierung im Raum Winnweiler, Höringen und Schneckenhausen (Saar-Nahe-Becken, SW-Deutschland)

Im Rahmen der Diplomkartierung im Saar-Nahe-Becken am SE-Rand des Pfälzer Berglandes wurden die Schichten des höheren Rotliegend in einem bestimmten Profilabschnitt erfasst.

Aufgrund der lithostratigraphischen Neugliederung des Rotliegenden im Saar-Nahe-Becken sind bislang zahlreiche neue Standardprofile unter Verwendung der Forschungsbohrungen Winnweiler 1050, 1051, 1052, Jakobsweiler 1 und Dannenfels 1 des Geologischen Landesamtes Rheinland-Pfalz entstanden.

Bei dieser Kartierung kam es nicht darauf an, eine litho- oder tephrostratigraphische Gliederung zu erstellen, sondern es war vielmehr von Interesse, die durch die lithostratigraphischen Neugliederung ebenfalls zum Teil neu definierten Leithorizonte in dem vorgegebenen Profilabschnitt zu verfolgen und zu kartieren.

Die Diplomkarte ist Grundlage der Neuauflage der Geologischen Karte TK 25 6412 Otterberg durch das GLA Rheinland-Pfalz.

2. Diplomarbeit

Geotope als schützenswerte Bestandteile der Landschaft unter besonderer Berücksichtigung der Rohstoffgewinnung - Modellgebiet Donnersbergkreis, Rheinland-Pfalz

Geotope sind erdgeschichtliche Bildungen der unbelebten Natur, die Erkenntnisse über die Entwicklung der Erde oder des Lebens vermitteln. Sie umfassen Aufschlüsse von Gesteinen, Böden, Mineralien und Fossilien sowie einzelne Naturschöpfungen und natürliche Landschaftsteile.

Untersuchungsgegenstand der Diplomarbeit sind geowissenschaftlich interessante Aufschlüsse im Donnersbergkreis, welche voraussichtlich die Kriterien für eine Ausweisung als Geotop erfüllen. Dabei wird die Rohstoffgewinnung in der Region beson­ders berücksichtigt, denn in einer großen Zahl von Fällen wurden und werden auch noch heute, geowissenschaftlich interessante Aufschlüsse durch die Gewinnung mineralischer Rohstoffe geschaffen.

Es wurden insgesamt 21 Beispiele aus in Betrieb befindlichen Steinbrüchen/Gruben, stillgelegten Steinbrüchen/Gruben und künstlichen Aufschlüssen aufgesucht und mit Hilfe des Erfassungsbelegs für Geotope aus der „Arbeitsanleitung Geotopschutz in Deutschland“ erfasst. Der Erfassung folgte eine Beschreibung der einzelnen Aufschlüsse in bezug auf die Geologie, den Erhaltungszustand, die Sicherung und ein Vorschlag zu Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen.

Parallel dazu erfolgte eine Kontaktaufnahme mit Behörden, Betreibern von Steinbrüchen und Naturschutzorganisationen, um die Einstellung derselben zu dem Thema „Geotopschutz“ zu erfragen und in einem weiteren Schritt auch die Möglichkeiten der rechtlichen Sicherung von Geotopen festzustellen.

Bei diesen Interviews stellte sich heraus, dass der Begriff „Geotop“ bei allen Befragten größtenteils unbekannt ist. Die Betreiber von rohstoffgewinnenden Betrieben sind daher auch dem Geotopschutz gegenüber sehr skeptisch eingestellt. Sie befürchten für die Zukunft von Behörden und Naturschutzorganisationen nur neue, arbeitserschwerende Auflagen, da der Geotopschutz bisher weder in der Bundesgesetzgebung, noch in das Landespflege- oder Denkmalschutz- und -pflegegesetz von Rheinland-Pfalz Eingang gefunden hat und deshalb die Behörden und Naturschutzorganisationen weitgehend nur mit den Gesetzen für den Arten- und Biotopschutz vertraut sind. Die Rechtsgrundlagen für einen sinnvollen Schutz von Geotopen reichen somit nicht aus und bedürfen einer Verbesserung in Form einer Novellierung des Naturschutzrechtes von Bund und Ländern.

Bei der näheren Bearbeitung der erfassten Geotope hat sich gezeigt, dass sich anhand von dreizehn Aufschlüssen nicht nur die wichtigsten Stationen der erdgeschichtlichen Entwicklung des Donnersbergkreises erschließen lassen, sondern sie gewähren auch gleichzeitig einen Einblick in die aktuelle und bereits vergangene Entwicklung der mineralischen Rohstoffgewinnung in dieser Region.

Die vorgenannten Ergebnisse dieser Arbeit sollen nicht nur eine erste Information über den Geotopschutz für Behörden, Steinbruchbetreiber, Naturschutzorganisationen und die Bevölkerung sein. Sie sollen vielmehr auch ein Anstoß sein, den Geotopschutz zukünftig mehr in die Bedürfnisse des Naturschutzes im Donnersbergkreis miteinzubeziehen und auch die Zusammenarbeit bzw. den Informationsaustausch zwischen den oben genannten Beteiligten nachhaltig zu verbessern. Dies wird zur Zeit von Geol. Dir. Dr. Haneke umgesetzt.

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