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Im
Raum Bitterfeld/Halle/Leipzig ist aufgrund der enormen Wasserhaltung des
damaligen Braunkohlebergbaus der Grundwasserspiegel in einigen Bereichen
stark abgesunken. Nach Beendigung des Abbaus wurden die Sümpfungsmassnahmen
eingestellt. Seit 1990 wird ein Teil der offenen Tagebaue geflutet, was
einen langsamen Anstieg des Grundwasserspiegels zur Folge hat. Der
Wiederanstieg des Grundwasserspiegels ist kein reziproker Vorgang des
Absenkungsprozesses. Veränderte Lagerung und Durchlässigkeit der
Sedimente, Hohlräume, Wasserscheiden, Evapotranspiration und
Milieubedingungen ermöglichen keine Wiederherstellung der ursprünglichen
hydrogeologischen Verhältnisse im Bergbaugebiet. Verlegte Vorfluter und
veränderte Morphologie tragen ebenfalls dazu bei. Teilweise liegt der
Grundwasserspiegel nach dem Wiederanstieg sogar höher als ursprünglich,
da Halden infolge Sättigung mit Niederschlagswasser und Restlöcher mit künstlicher
Auffüllung entsprechende Folgen für den Grundwasserspiegel haben können.
Dieser Anstieg zieht im
Großraum Bitterfeld/Halle/Leipzig mit der Zeit eventuell eine Schädigung
von Bauwerken nach sich, vor allem, wenn sie nun mit ihrem Fundament
unterhalb der Grundwasserfläche stehen oder wenn Setzungen/Sackungen im
direkten Einwirkungsbereich eintreten. Die Dissertation zielt darauf ab, Schadensbilder an Bauwerken und Fundamentkonstruktionen aufzunehmen, zu klassifizieren und dann in Beziehung zu setzen zu den jeweiligen baugrundgeologischen und hydrogeologischen Verhältnissen. Offenbar können Erklärungsansätze der klassischen Bodenmechanik nicht befriedigend das zur Schädigung von Bauwerken erforderliche Ausmaß an Veränderungen in der Lockergesteinsstruktur erklären. Es soll daher versucht werden, schadensträchtige Baugrundverhältnisse im relevanten Maßstab zu erfassen und daraus einen Beitrag zur Verbesserung der theoretischen Setzungs- und Sackungsprognose abzuleiten. |
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