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Hallescher Vulkanitkomplex
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Geologische Situation
Im Zeitraum zwischen Oberkarbon und Rotliegend kam es im Saaletrog zur Entstehung des Halle-Vulkanitkomplexes. Dieses Gebiet setzt sich aus verschiedenen Einheiten zusammen. Dabei handelt es sich um mehrere kleinere Andesitoid-Einheiten und großvolumige rhyolithische Einheiten. Sie umfassen eine Fläche von ca. 370 km2 bei einem Volumen von ca. 60 km3.
Hier wird eine Auswahl von verschieden Vulkaniteinheiten aufgezeigt. Nach deren Platznahme und Heraushebung wurde der Rhyolithe erstmals im Oberrotliegenden erodiert. Im Mesozoikum lag sie unter sedimentärer Bedeckung. Erst im Tertiär setzte die erneute Heraushebung und Freilegung durch Erosion des Halle-Vulkanitkomplexes ein.
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Wettin-Rhyolith
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Der Wettin-Rhyolith ist die am westlichsten gelegene Einheit. Dieser Rhyolith zeichnet sich durch seine gut erkennbaren Struktur- und Gefügemerkmale aus. Daraus ließ sich auf eine intrusive Genese in Form eines Lakkolithen schließen.
Der Wettin-Rhyolith (Quarzporphyr) gehört zu den kleinkristallinen Rhyolithen. In seiner vorherrschend rotbraunen bis rotvioletten Matrix sind Einsprenglinge (Phenokristen) eingebettet, die bis auf wenige Ausnahmen nur geringe Unterschiede in Größe und Aussehen aufweisen. Der Anteil der Einsprenglinge (Quarz, Kalifeldspat, Plagioklas und Biotit) im Wettin-Rhyolith schwankt zwischen 15 - 23 Vol.-% bei genereller Feldspatbetonung. Die Einsprenglinge sind überwiegend regellos in der Matrix verteilt.
(Abb.) Seltener sind Einregelungen der Feldspäte, hauptsächlich der Kalifeldspäte (Orthoklase), zu beobachten. Der rötliche Kalifeldspat hat eine durchschnittliche Kristallgröße von 2 - 5 mm. Die Größe der Plagioklase liegt zwischen 1 - 4 mm und der Quarze zwischen 1 - 3 mm. Lokal kann es zur Abweichung der Größe der Einsprenglinge kommen.
Eine Vielzahl der in der Grundmasse eingebetteten Quarze ist zerbrochen und gegeneinander verdreht.
(Abb.) In den so entstandenen Hohlräumen befindet sich Grundmasse. Andere Quarze weisen als Korrosionsphänomene Einbuchtungen, Schläuche, und Löcher auf. (Abb.) Es handelt sich dabei um Resorptionserscheinungen, die rasche Druckänderungen in der Schmelze und damit verbundene Ungleichgewichte zwischen Schmelze und Einsprenglingen widerspiegeln.
Die Grundmasse weist im Randbereich des Wettin-Rhyolithes ebenfalls Inhomogenitäten auf. Hier wechseln sich Bereiche von granophyrischer Grundmasse mit einer in Schlieren auftretenden mikrogranitischen Grundmasse ab.
(Abb.) Seltener sind Sphärolithe in der Grundmasse vertreten. Sie sind zumeist vollständig entglast (devitrifiziert) und zu Quarz rekristallisiert. Radialstrahlige Sphärolithe sind nur vereinzelt zu finden.
(Abb.) Es sind annähernd kugelförmige Gebilde, die aus Ansammlungen faseriger Kristalle bestehen, welche radial vom Zentrum ausgehen.
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