Odenwald & nördliches Oberrheintal 2003
Das Perm im Saar-Nahe-Becken
Dirk Schlesier & Kerstin Hlawatsch

Im Nahe-Becken kam es während des Perm zur Ablagerung von Sedimenten und zur Intrusion von Vulkaniten. Im südlichen Teil bildeten sich ignimbritische Porphyre (Abb. 3) und Tuffe, im nördlichen hingegen Melaphyre, welche sich mit siliziklastischen Sedimenten verzahnen. Die Sedimente des Perm repräsentieren den Abtragungsschutt des Variszischen Gebirges, das ehemals unter semiariden Bedingungen eingeebnet wurde. Es kam zur Ablagerung von Konglomeraten, Sandsteinen und Tonsteinen.

Während der Exkursion wurden drei Aufschlüsse, welche die unterschiedlichen Sedimentationsbedingungen im Perm dokumentieren. In Roxheim sind die sogenannten Kreuznacher Schichten in einem ehemaligen Steinbruch aufgeschlossen. Es handelt sich um rotgefärbte Sandsteine, welche eine deutliche Schräg- und Kreuzschichtung aufweisen. Die Entstehung über die Sandsteine wird kontrovers diskutiert. Sie können sowohl äolisch, als auch fluviatil interpretiert werden (Abb.1). In der auflässigen Tongrube in Bad Sobernheim der Zeigelei H. Eimer sind glimmerreiche Sandsteine und Tone aufgeschlossen. Sie zeigen Trockenrisse und eine intensive Rotfärbung. Funde von Pflanzenresten und Saurierspuren sind häufig in den See-Sedimenten. An der Trollmühle im Trollbachtal sind die Fanglomerate der sog. Wadern-Formation aufgeschlossen. Es handelt sich um sehr schlecht sortierte und gerundete Schlammbreccien des Oberrotliegend (Abb. 2).

Abb. 1: Kreuznacher Sandstein mit charakteristischer Schräg- und Kreuzschichtung

Trolbruchtal
Abb. 2: Fanglomerate der Wadern-Formation im Trollbachtal

Rothenfels

Abb. 3: Blick von der Ebernburg auf den Rothenfels (Rhyolith), der höchsten Steilwand (200m) nördlich der Alpen.

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